Wir zeigen Flagge für Tibet
Trotz des Sturmtiefs „Eberhard“, das gerade über Bayern zieht, hisst die Gerlinger GmbH & Co. KG auch heuer wieder die tibetische Flagge neben den Logoflaggen der Unternehmensgruppe und beteiligt sich damit an der bundesweiten Kampagne „Flagge zeigen für Tibet!“ der Tibet Initiative Deutschland e.V. Wir setzen damit anlässlich des 60. Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes am 10. März 1959 ein Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk.
Hintergrund zum Aktionstag 10. März
Tibet ist seit 1949/50 von China besetzt. Am 10. März 1959 erhob sich das tibetische Volk gegen die chinesische Besatzungsmacht. Tausende Tibeter versammelten sich in Lhasa, um den Dalai Lama vor der chinesischen Gefangennahme zu schützen. Der Dalai Lama musste ins Exil fliehen, und der Aufstand wurde von der Volksbefreiungsarmee blutig niedergeschlagen. Mindestens 87.000 Tibeter kamen dabei ums Leben. Als Folge der anhaltenden Unterdrückung in Tibet leben heute 150.000 der sechs Millionen Tibeter im Exil.
Die tibetische Flagge, in deren Zentrum zwei Schneelöwen vor einem schneebedeckten Berg stehen, über dem die Sonne aufgeht, ist das äußere Symbol des Rechts der Tibeter auf Selbstbestimmung. Die Schneelöwen stehen für die Regierung, die die geistliche und weltliche Macht vereint. Die aufgehende Sonne symbolisiert das immer wiederkehrende Leben und der überdimensionale rote und blaue Strahlenkranz die sechs alten Völker Tibets sowie die vom Himmel kommende Ordnung, die bewahrt und beschützt werden muss.
Aufgrund ihrer Symbolik ist die tibetische Flagge in Tibet selbst strengstens verboten. Ihr Besitz oder ihre öffentliche Zur-Schau-Stellung werden von der chinesischen Regierung hart bestraft.
Grundrechte? Fehlanzeige.
Für die meisten Menschen in Europa ist es selbstverständlich, ihre Meinung frei zu äußern egal ob öffentlich, im Internet, in Printmedien oder in Büchern. Wir werden dafür nicht bestraft oder sogar eingesperrt. Selbst in der chinesischen Verfassung ist das Recht auf Meinungsfreiheit verankert. Trotzdem werden in China und Tibet Schriftsteller, Intellektuelle, Journalisten, Blogger, Menschenrechtsverteidiger und Bürgerrechtler verfolgt, überwacht, drangsaliert und eingeschüchtert, weil sie ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausüben. Nicht selten werden besonders unliebsame Kritiker in Haft genommen, misshandelt und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Auf friedliche Proteste und Meinungsäußerungen reagieren Sicherheitskräfte mit Gewalt und Festnahmen.
Genauso existiert in Tibet Religionsfreiheit auch nur auf dem Papier. Obwohl die chinesische Verfassung die freie Religionsausübung garantiert, steht der tibetische Buddhismus unter absoluter staatlicher Kontrolle. Klöster werden strengstens überwacht. Nonnen und Mönche werden im Rahmen sogenannter patriotischer Umerziehungskampagnen gewaltsam gezwungen, den Dalai Lama zu verleugnen und der Kommunistischen Partei China ewige Treue zu schwören. Die chinesische Regierung greift zunehmend auch in die religiöse Praxis ein und versucht insbesondere, die Nachfolgefrage des Dalai Lama zu bestimmen.
Viele Tibeter haben oft keinen Zugang zu Bildung. Wenn doch, sind die Lehrpläne entsprechend der Linie der Kommunistischen Partei Chinas ausgerichtet. Oft dürfen Tibeter nicht einmal ihre eigene Sprache sprechen – weder in der Schule noch am Arbeitsplatz.
Mit der Beteiligung an der bundesweiten Kampagne „Flagge zeigen für Tibet!“ möchten auch wir auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen. Flagge zu zeigen bedeutet, Stellung zu beziehen gegen die anhaltende Gewalt und Unterdrückung in Tibet und für das legitime Recht des tibetischen Volkes auf Selbstbestimmung einzustehen.
Mehr Informationen unter www.tibet-initiative.de
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